Hydraulischer Abgleich bei Einrohrheizungen

Der hydraulische Abgleich sorgt dafür, dass die verschiedenen Komponenten einer Heizanlage optimal aufeinander abgestimmt werden. So wird sichergestellt, dass alle Heizkörper gleichmäßig erwärmt werden und die Wärme dahin gelangen kann, wo sie benötigt wird. Bei einer Einrohrheizung ist diese Maßnahme aber in aller Regel aus wirtschaftlicher Sicht nicht empfehlenswert.

ModernisierungsCheck: Heizung prüfen

Einrohrheizungen verbrauchen häufig unnötig viel Energie. Erfahren Sie, ob Ihr Verbrauch zu hoch ist und was Sie tun können:

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Der hydraulische Abgleich ist eine kostengünstige und sehr effektive Optimierung der Heizanlage – die aber bei Einrohrsystemen nur selten wirtschaftliche sinnvoll ist. Die wichtigste Komponenten beim hydraulischen Abgleich sind die Thermostatventile, die die Temperatur im Raum regulieren sollen. Diese sind auf die richtige Durchflussmenge und Vorlauftemperatur angewiesen. Sind diese zu hoch, wird der Heizkörper heiß, obwohl das Thermostatventil nur wenig geöffnet ist. Sind sie zu niedrig, wird der Heizkörper erst warm, wenn das Ventil ganz geöffnet ist. In beiden Fällen kann es seine Aufgabe nicht richtig erfüllen. Sinn des hydraulischen Abgleichs ist es, an allen Heizkörpern für die optimale Durchflussmenge und Vorlauftemperatur zu sorgen und so Energie und Geld zu sparen.

Einrohrheizung und hydraulischer Abgleich: Ventile ausschlaggebend

Heizung Montage Einstellung Rohrzange(c) flashpics - Fotolia.com

Einrohrheizanlagen arbeiten mit einem konstanten Volumenstrom, die Wassermenge in einem Rohrkreislauf bleibt also immer gleich. Wenn nun an einem Heizkörper über das Thermostatventil die Heizwassermenge gedrosselt wird, dann wird entsprechend mehr Wasser mit höherer Temperatur durch den Bypass zum nächsten Heizkörper geleitet. Dadurch kann es zu einer Überversorgung des zweiten Heizkörpers kommen, er wird dann zu warm. Wenn man diese Überhitzung wiederum mit dem Thermostatventil begrenzt, setzt sich der Effekt im ganzen System fort: Die Heizkörper werden mit warmem Wasser überversorgt, wodurch die Effizienz sinkt und die Heizkosten steigen.

Einrohrheizung: Bypass einstellen

Um eine Einrohrheizanlage zu optimieren, muss der zirkulierende Volumenstrom reduziert und das Heizwasser exakt verteilt werden. Dabei müssen sowohl Reduzierung als auch Verteilung lastabhängig erfolgen, sie müssen also auf die jeweiligen Einstellungen der Thermostatventile reagieren. Im Rahmen des hydraulischen Abgleichs sind daher auch die Bypass-Ventile der Heizkörper vom durchführenden Handwerker optimal einzustellen. Dies kann mit den vorinstallierten Volumenstromreglern erfolgen. Einige Hersteller bieten aber auch komplexere und komfortablere Systeme an.

Informieren Sie sich bei Ihrem Fachhandwerker über die Möglichkeit eines hydraulischen Abgleichs. Fachkräfte in Ihrer Nähe, die den hydraulischen Abgleich durchführen, finden Sie in unserem Modernisierungsservice.  

Besser als der hydraulische Abgleich des Einrohrsystems ist es, ein Einrohrsystem technisch umzurüsten. Wie das geht, erfahren Sie in unserem Artikel "Einrohrheizung einstellen & optimieren".

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Autor: Stefan Heimann

ehem. Ansprechpartner für Dämmung und Mobilität

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