Gute Luft bei Familie Roth – Wohnkomfort mit Wohnraumlüftung

Bevor es mit der Planung des neuen Hauses losging, rechnete Thomas Roth die Kosten und Fördermöglichkeiten für verschiedene Haustypen genau durch. Die optimale Lösung für die Familie aus dem Allgäu war: ein energieeffizientes Haus mit kontrollierter Wohnraumlüftung.

ModernisierungsCheck: Maßnahmen prüfen

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Über das Haus
  • Einfamilienhaus
  • 180 m2
  • Baujahr 2017
  • Wohnung 1: 2 Erwachsene, 2 Kinder
  • Einliegerwohnung: Büro 
Dezentrale Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung
  • Baujahr 2017
  • Kosten: rund 8.000 Euro
  • Förderung: beantragt
Sonstige Maßnahmen
  • Luftwärmepumpe
  • Batteriespeicher
  • Photovoltaikanlage

Dietmannsried, November 2018. Luftzirkulation, Zuluft, Wärmetauscher - wer sich mit Thomas Roth unterhält, merkt gleich, dass sich der selbständige Makler für Finanzdienstleistungen intensiv mit dem Thema Wohnraumlüftung beschäftigt hat. Er kann genau erklären, wie Lüftungsanlagen funktionieren; er kennt alle Details. Der Grund: Um die Auflagen für ein KfW-Effizienzhaus 40 Plus zu erfüllen, benötigte das neue Haus seiner Familie eine kontrollierte Wohnraumlüftung.

Daher haben Thomas und Heike Roth nicht nur im Internet recherchiert. Sie haben sich auch mit vielen neuen Nachbarn im Neubaugebiet unterhalten und sich unzählige Baustellen angeschaut. „Da lernt man viele Leute kennen, die in einer ähnlichen Situation sind und sieht, was andere für Lüftungen einbauen“, sagt Thomas Roth rückblickend. Außerdem haben sie sich auch Anlagen in einem Fachbetrieb angeschaut, der sowohl zentrale als auch dezentrale Anlagen vertreibt. Dort konnten sie die Anlagen auch testen.

Am Ende hat sich die Familie aus dem Allgäu für eine dezentrale Anlage entschieden. Ausschlaggebend waren hygienische Bedenken bei den langen Rohrleitungen von zentralen Anlagen. „Fachleute haben uns zwar gesagt, dass sei kein Problem. Aber wir konnten uns einfach nicht vorstellen, wie es möglich sein sollte, die meterlangen Rohre einer zentralen Anlage zu säubern“, erzählt Thomas Roth.

Einbau ohne Schwierigkeiten

Der Einbau der Anlage verlief völlig problemlos. „Bautechnisch gab es fast keine Auswirkungen.“ Schon in der Rohbauphase wurden Kunststoffschalen in die Fassade eingelassen, in die später die drei Lüftungsgeräte eingesetzt wurden. Die notwendigen Rohrleitungen wurden in den Böden und in der Dämmung verlegt. Das waren ca. 15-20 Meter für das gesamte Haus, um weitere Räume an die Geräte anzuschließen.

Volle Punktzahl im Alltag

Heute sorgt die Lüftung der Roths selbstständig für gute Luft im Haus. „Wenn wir morgens aufwachen, haben wir keine verbrauchte Luft mehr im Zimmer“, sagt Thomas Roth. Und auch wenn viele Gäste da sind, ist die Luft nicht stickig. „Klar reißt man mal die Fenster auf, wenn draußen schönes Wetter ist. Aber nicht weil man frische Luft braucht, sondern wegen der Gerüche und Geräusche. Zum Beispiel, um den Bach vorm Haus und die Natur zu hören.“

Ein weiterer Pluspunkt: Das jüngste Familienmitglied, der elfjährige Florian, hat durch die Lüftungsanlage im Haus deutlich weniger Probleme mit seiner Allergie: „Wenn der Bauer kommt und die Wiese mäht, die an unser Haus grenzt, gibt es viel Pollenflug. Wenn der Kleine dann draußen bleibt, gehen bei ihm Nase und Augen komplett zu. Aber im Haus ist dank der gefilterten Luft der Anlage alles bestens.“

Expertentipp

Öffnen der Fenster: „Durch die kontrollierte Wohnraumlüftung ist das Lüften über die Fenster gerade in der kalten Jahreszeit nicht mehr erforderlich. Das Öffnen der Fenster ist aber weiterhin möglich. Viele Bewohner schlafen z.B. in Sommernächten bei geöffneten Fenstern.“

Oliver Kah, Diplom-Physiker, Passivhaus Institut

Fazit: Familie Roth würde es wieder tun

Auch mit ihrem Gesamtenergiebedarf ist die Familie sehr zufrieden. „Im Vergleich zum Haus, in dem wir vorher gewohnt haben, ist das nicht einmal mehr die Hälfte“, hat Thomas Roth festgestellt. Zudem hat ein Test bewiesen, dass der Stromverbrauch der Lüftungsanlage wirklich gering ist. Für Thomas Roth ist daher klar: „Ich würde das wieder tun. Mit der Lüftung haben wir einen großen Wohnkomfort.“

Planung, Installation, Alltagsfragen – Erfahrungsberichte von Thomas Roth

Lüftungsanlage richtig planen

Kontrollierte Wohnraumlüftung – Bedingung für KfW-Effizienzhaus 40 Plus

„Wir wollten ein KfW-Effizienzhaus 40 Plus bauen. Das hat sich für uns zusammen mit den Förderungen und den Einsparungen bei den Betriebskosten am besten gerechnet. Bei diesem Haustyp ist eine Bedingung, dass eine kontrollierte Belüftung eingebaut wird.“

Dezentrale oder zentrale Lüftung – eine individuelle Entscheidung

„Bei der zentralen Anlage hat man relativ lange Rohrsysteme im Haus, und ich persönlich kann mir schwer vorstellen, wie man die über 30 bis 40 Jahre sauber halten soll. Ich habe mich auch mit einem Bautechniker darüber unterhalten, der ganz viel Erfahrung hat. Der hat gesagt, dass das kein Problem ist, weil bei der Zuluft nur die gefilterte, frische Luft reingeblasen und die Abluft rausgeblasen wird. Trotzdem haben wir uns für eine dezentrale Anlage entschieden, um die Leitungen möglichst kurz zu halten. Denn kurze Rohrleitungen sind leichter zu reinigen."

Expertentipp

Verschmutzung der Zuluftleitung vermeiden: „Viele Hausbesitzer haben Bedenken, dass die Zuluftleitungen ihrer Lüftungsanlage verschmutzen könnten. Aber wenn die Anlage sachgemäß genutzt wird, sind solche Sorgen unbegründet. Die Verunreinigung der Zuluftleitungen kann ganz einfach durch Außenluftfilter vermieden werden. Sollte dennoch eine Verschmutzung auftreten, gibt es unterschiedliche Verfahren, um die Leitungen zu reinigen.“

Oliver Kah, Diplom-Physiker, Passivhaus Institut

Lüftungsanlage richtig einbauen

Bautechnisch keine Auswirkungen

„Da unser Haus ein Neubau war, wurden in der Rohbauphase Kunststoffschalen in die Wand eingesetzt, in die dann später die Lüftungsgeräte nur noch reingeschoben werden mussten. Die Rohre wurden in die Wände und Böden verbaut und sind nicht sichtbar. Bautechnisch war das alles kein Problem und hatte keine Auswirkungen.“

Fachkundiger Installateur begleitet Einbau

„Der beauftragte Installateur ist ursprünglich auch Zimmermann und kennt sich gut mit Holzhäusern aus. Weil unser Bauträger noch nicht so oft solche Anlagen gebaut hat, hat ihn der Installateur unterstützt. Er war bei der Einbauphase die meiste Zeit mit dabei.“

Lüftungsanlage: Nutzung und Alltagsfragen

Praxistester Familie Roth bauen ihre Lüftungsanlage ein(c) co2online / Nadine Meise

Keine verbrauchte Luft in den Räumen

„Wenn man morgens aufwacht, merkt man den Unterschied: Wir haben keine verbrauchte Luft mehr im Zimmer. Selbst wenn wir am Sonntag mal einen faulen Tag machen und gar nicht aus dem Haus gehen, haben wir nicht das Bedürfnis, die Fenster zu öffnen. Es ist eigentlich immer frische Luft da.“

Fenster öffnen, um den Bach zu hören

„Klar reißt man mal die Fenster auf, wenn draußen schönes Wetter ist. Aber nicht weil man frische Luft braucht, sondern wegen der Gerüche und Geräusche. Zum Beispiel, um den Bach vorm Haus und die Natur zu hören.“

Test bestanden: Lüftung hat niedrigen Stromverbrauch

„Den Energieverbrauch der Lüftung selbst merkt man eigentlich nicht. Ich hab das ausprobiert und die Lüftung ausgeschaltet, um zu sehen, ob es einen merklichen Ausschlag beim Stromverbrauch gibt – das war aber nicht der Fall. Die Lüftung ist sehr energieeffizient.“

Einfaches Monitoring möglich

„Wenn man daran Spaß hat und technisch affin ist, kann man die Lüftung mit einem Laptop verbinden. Dann kann man sämtliche technische Daten der Anlage einsehen und sieht, was die Anlage verbraucht, wie viele Stunden sie läuft, und vieles mehr.“

Einfache Bedienung der Lüftungsanlage

„Bei uns hat der Installateur die Lüftungsanlage eingestellt. Ich möchte so wenig wie möglich damit zu tun haben. Die Bedienung im Alltag ist sehr einfach: Ich habe einen Knopf vorne - damit kann ich die Leistung erhöhen. Dann läuft das Gerät auf Vollgas und fährt sich nach 10 oder 15 Minuten wieder von selbst runter. Und an der Seite habe ich einen Knopf zum Ein- und Ausschalten. Das war’s.“

Schneller Filterwechsel möglich

Praxistester Herr Roth baut die neue Anlage zusammen(c) co2online / Nadine Meise

„Der Filterwechsel ist kinderleicht. Ich muss die Geräte dafür kurz aus der Wand ziehen. Das ist kein Problem für mich. Aber ich könnte mir vorstellen, dass das für ältere Menschen vielleicht schwierig ist, weil ein Lüftungsgerät  rund 10 Kilo wiegt.“

Expertentipp

Wartung: „Zur regelmäßigen Wartung gehören der Filterwechsel und die Überprüfung des Kondensatablaufs. Der Aufwand dafür ist gering und kann bei den meisten Systemen nach einer Einweisung durch den Nutzer selbst durchgeführt werden. Bei Mietwohnungen übernehmen dies häufig Wartungsdienste.“

Dipl. Phys. Oliver Kah – Passivhaus Institut

Erleichterung für Allergiker

„Wir wohnen am Ortsrand. Wenn der Bauer kommt und die Wiese mäht, die an unser Haus grenzt, gibt es viel Pollenflug. Dann holen wir den Kleinen rein, ansonsten gehen bei ihm Nase und Augen komplett zu. Im Haus hat er Dank der Lüftungsanlage keine Probleme mit seiner Allergie.“

Absolut geräuschlos dank Nachrüstung

„Tagsüber hatten wir die Lüftungsanlage gar nicht gehört. Nur nachts, wenn’s wirklich ganz ruhig und still war, war das Gerät bei uns im Zimmer und bei meinem Sohn schon ein bisschen zu hören. Da haben wir ein geschlossenes ,Cover‘ nachgerüstet. Seitdem hört man wirklich nichts mehr.“

Tipp: Wärmerückgewinnung nutzen

„Mein Tipp für andere Hausbesitzer ist, auf jeden Fall wie wir eine Lüftung mit Wärmetauscher einzubauen. Sonst pustet man die eingesetzte Heizenergie einfach aus dem Haus."

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