Familie Schroeter: ein Leben ohne Lüftung nicht mehr vorstellbar

„Mein Beruf ist mein Hobby“, sagt Christoph Schroeter. Der Elektroinstallateur-Meister aus Berlin installiert nicht nur bei seinen Kunden Heizungs- und Lüftungsanlagen. Auch in seinem eigenen Haus sorgt seit fünf Jahren ein Kombigerät für frische Luft. Was Christoph Schroeter besonders daran schätzt? Den hohen Wohnkomfort und die niedrigen Kosten.

ModernisierungsCheck: Maßnahmen prüfen

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Über das Haus
  • Einfamilienhaus
  • 220 m2
  • Baujahr 2013
  • 2 Erwachsene 
Zentrale Wohnraumlüftung: Wärmepumpen-Komplettsystem Belüftungsanlage und Wärmepumpe
  • Baujahr 2013
  • Kosten: 20.000 Euro
  • Förderung: nicht beantragt 
Sonstige Maßnahmen
  • Einbau einer Solarthermieanlage
Praxistester Schroeter und sein Hund im Wohnzimmer(c) co2online | Phil Dera

Berlin, November 2018. Im Jahr 2013 baute Familie Schroeter ihr Einfamilienhaus im Norden Berlins. Schon in die Baupläne hat Christoph Schroeter zusammen mit dem Hersteller  die komplette Lüftungsanlage eingezeichnet - ein Kombigerät, das Heizen und Lüften verbindet. „Wenn man das gleich zusammen mit dem Haus plant, kann man von Anfang an berücksichtigen, wo welche Rohre verlaufen und wie man die nachher verdeckt. Bei uns sehen Sie nur ein paar Lüftungsschlitze, sonst nichts.“

Christoph Schroeter ist Elektroinstallateur-Meister. Und natürlich hat er als Fachmann die gesamte Anlage selbst programmiert. Jetzt läuft die Lüftung komplett automatisch: Wenn niemand zu Hause ist, reguliert sie sich herunter. Sobald die Luftqualität schlechter wird, steigert sie ihre Leistung. Und sollte die Anlage einen Fehler haben, bekommt Christoph Schroeter eine Nachricht auf sein Smartphone. Aber bisher gab es diesen Fall noch nicht. „Einfacher geht es nicht“, sagt Christoph Schroeter. Ein Leben ohne Lüftung will er sich gar nicht mehr vorstellen.

Vor allem die niedrigen Kosten und der hohe Wohnkomfort haben den 54-Jährigen überzeugt: „Wir hatten früher eine Wohnung mit 100 Quadratmetern. Da haben wir für die Heizung doppelt so viel bezahlt wie jetzt für das ganze Haus. Jetzt haben wir außerdem immer frische Luft in den Räumen.“ Obwohl Christoph Schroeter zu Hause raucht, „riecht man das nicht“.

Keine Chance für Schimmel

Christoph Schroeter ist sich sicher, dass die meisten Häuser heutzutage eigentlich eine kontinuierliche Belüftung benötigen, da Fenster und Wände sehr dicht sind. „Ansonsten besteht immer die Gefahr, dass sich Schimmel bildet.“ Er selbst hat diese Erfahrung gemacht: In der vorherigen Wohnung hatte die Familie permanent mit zu viel Feuchtigkeit zu kämpfen. In dem neuen Haus mit Lüftungsanlage ist das kein Problem mehr.

Perfekt optimierte Lüftung

In den letzten Jahren hat Christoph Schroeter die Anlage noch etwas optimiert. Dort, wo Wäschetrockner und Waschmaschine stehen, hat er in den Einstellungen die Luftzirkulation erhöht. Und da die Luft in den Schlafräumen etwas zu trocken war, haben die Schroeters einen Befeuchter nachgerüstet. „Das funktioniert sehr gut.“

In den Wohnräumen ist die Lüftung eigentlich nicht zu hören, sagt Christoph Schroeter. Um die Lautstärke in den Schlafräumen so gering wie möglich zu halten, hat er dort von vornherein Schalldämpfer mit eingebaut. Die Lüftung ist damit komplett geräuschlos.

Mittlerweile schickt sogar der Hersteller hin und wieder auch potenzielle Kunden bei den Schroeters vorbei – damit die sich anschauen können, wie so eine Anlage funktioniert.

Expertentipp

Trockene Raumluft vermeiden: „Kalte Außenluft enthält nur wenig Wasserdampf. Dies führt dazu, dass auch die Raumluft im Winter trockener als im Sommer ist. Ist nun die Raumluft im Winter zu trocken, kann meist schon durch eine kleinere Lüfterstufe Abhilfe geschaffen werden und die Raumluft steigt auf behagliche Raumfeuchten. Bei Standorten mit sehr kalten Wintern oder erhöhten Anforderungen an die Raumluftfeuchte können auch Wärmeübertrager mit Feuchterückgewinnung zweckmäßig sein, die von einigen Herstellern angeboten werden. Im Lüftungsgerät wird ein Teil der Abluftfeuchte auf die Zuluft übertragen und es stellen sich somit insgesamt höhere Raumluftfeuchten im Winter ein.“

Dipl. Phys. Oliver Kah – Passivhaus Institut

Planung, Installation, Alltagsfragen – Erfahrungsberichte von Christoph Schroeter

Lüftungsanlage richtig planen

Praxistester Schroeter plant Lüftungsanlage(c) co2online/Phil Dera

Ein Gerät für Lüften und Heizen

„Ich komme aus der Technikbranche und hatte bereits Erfahrungen mit verschiedenen Systemen. Für mein eigenes Haus wollte ich von Anfang an ein System, im dem Heizung und Lüftung verbunden sind.“

Planung mit Fachmann wichtig

„Man sollte eine Lüftungsanlage mit einem Fachmann planen, der von der Materie Ahnung hat. Am besten bezieht man auch den Hersteller mit ein, weil der sich wirklich mit seinen Geräten auskennt. Und wenn man die Anlage zusammen mit dem Haus plant, kann man alles gleich berücksichtigen. Zum Beispiel, wo welche Rohre verlaufen und wie man die nachher so verdeckt, dass überhaupt nichts mehr zu sehen ist. Bei uns sehen sie nur ein paar Lüftungsschlitze, sonst nichts.“

Durch Lüftungsanlage keine Problem mehr mit Schimmel

„Heutzutage haben wir Häuser mit komplett dichten Fenstern und Wänden. Die Räume sind so dicht, dass Sie ohne Lüftung Gefahr von Schimmelbefall haben. In unserer vorherigen Wohnung war auch alles so richtig dicht und wir hatten permanent mit Feuchtigkeit zu tun. Meine Erfahrung hat gezeigt, dass man unbedingt eine Belüftung braucht, wenn man nicht dauernd die Fenster öffnen möchte. Ich selbst kann mir gar nicht mehr vorstellen, ohne eine Lüftung zu leben.“

Praxistester Schroeter stellt seine Lüftung passend ein

Lüftungsanlage richtig einbauen

„Der Einbau der Lüftung ging sehr schnell. Schon beim Rohbau haben wir die gesamten Lüftungsrohre verlegt. Die Berechnung dafür hatte der Hersteller bereits in die Grundrisse eingezeichnet. Da musste ich nur sagen, was ich haben will und dann wurde das Lüftungsnetz exakt berechnet.“

Lüftungsanlage: Nutzung und Alltagsfragen

Praxistester Schroeter wechselt den Filter seiner Lüftung(c) co2online/Phil Dera

Anlage läuft komplett automatisch

„Ich habe in der Anlage Sensoren verbaut. Damit läuft sie komplett automatisch. Wenn wir nicht zu Hause sind, schaltet die Anlage auf Stufe eins oder zwei. Wenn wir zu Hause sind und die Luftqualität schlechter wird, schaltet sie auf eine höhere Stufe. Aber natürlich kann ich die Anlage auch selbst steuern.“

Für mehr Luftfeuchtigkeit nachgerüstet

„Uns war die Luft in den Schlafräumen etwas zu trocken. Daher haben wir dort zusätzlich einen Befeuchter installiert. Damals gab es noch keine automatischen Befeuchter. In vielen neuen Geräten sind diese mittlerweile integriert.“

Expertentipp

Trockene Raumluft vermeiden: „Kalte Außenluft enthält nur wenig Wasserdampf. Dies führt dazu, dass auch die Raumluft im Winter trockener als im Sommer ist. Ist nun die Raumluft im Winter zu trocken, kann meist schon durch eine kleinere Lüfterstufe Abhilfe geschaffen werden und die Raumluft steigt auf behagliche Raumfeuchten. Bei Standorten mit sehr kalten Wintern oder erhöhten Anforderungen an die Raumluftfeuchte können auch Wärmeübertrager mit Feuchterückgewinnung zweckmäßig sein, die von einigen Herstellern angeboten werden. Im Lüftungsgerät wird ein Teil der Abluftfeuchte auf die Zuluft übertragen und es stellen sich somit insgesamt höhere Raumluftfeuchten im Winter ein.“

Dipl. Phys. Oliver Kah – Passivhaus Institut

In Schlafräumen Schalldämpfer eingebaut

„In den Schlafräumen haben wir von Anfang an Schalldämpfer mit eingebaut. Deshalb hören wir von der Lüftungsanlage nichts. Manche Hausbesitzer wollen die 200 oder 300 Euro sparen und verzichten auf Schalldämpfer. Dann merken sie später, dass die Anlage zu laut ist. Damit muss man sich schon beschäftigen.“

Wartung ist kinderleicht

Praxistester Schroeter entfernt den Dreck aus den Lüftungsfiltern(c) co2online/Phil Dera

„Bei der Lüftung muss ich nur den Filter regelmäßig wechseln. Man bekommt eine Rolle, aus der man die Filter selbst zuschneidet. Das ist sehr einfach und auch nicht teuer. Im Schnitt ist das alle drei Monate nötig, je nachdem, wie stark man die Anlage nutzt. Wann ich den Filter wechseln muss, wird von der Anlage angezeigt.“

Expertentipp

Wartung: „Zur regelmäßigen Wartung gehören der Filterwechsel und die Überprüfung des Kondensatablaufs. Der Aufwand dafür ist gering und kann bei den meisten Systemen nach einer Einweisung durch den Nutzer selbst durchgeführt werden. Bei Mietwohnungen übernehmen dies häufig Wartungsdienste.“

Dipl. Phys. Oliver Kah – Passivhaus Institut

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