Weltklimagipfel 2015: Darum geht es in Paris

Am 30. November beginnt der 21. UN-Klimagipfel in Paris. Bis zum 11. Dezember beraten die Staats- und Regierungschefs der ganzen Welt dort über ein neues, global gültiges Klimaschutzabkommen, um den menschgemachten Klimawandel aufzuhalten. Von welchen Herausforderungen die Klimaverhandlungen begleitet werden und um was es eigentlich genau geht, erfahren Sie in diesem Artikel.

Logo COP21 in Paris(c) cop21.gouv.fr

Die Hoffnung von Klimaschützern der ganzen Welt liegen auf  Paris: Dort soll in wenigen Tagen ein Vertrag verabschiedet werden, der den globalen Klimawandel stoppen soll. Die 196 Vertragsstaaten der UN-Klimarahmenkonvention müssen sich in der französischen Hauptstadt bis zum 11. Dezember auf ein gemeinsames Vorgehen beim globalen Klimaschutz einigen. Vor fünf Jahren hatten sie im mexikanischen Cancún bereits beschlossen, die globale Erwärmung auf zwei Grad zu begrenzen, um „gefährliche Störungen“ des Weltklimas zu verhindern.

Die Wissenschaft hat inzwischen relativ genau berechnet, dass oberhalb einer CO2-Konzentration in der Atmosphäre von 450 ppm (parts per million) die globale Oberflächentemperatur um durchschnittlich zwei Grad ansteigt. Viel Puffer bis zu dieser Grenze haben wir nicht mehr: Im Oktober 2015 maßen Forscher des US-Amerikanischen Earth System Research Laboratory eine aktuelle CO2-Konzentration von 398.29 ppm. Die Forscher des Weltklimarates haben sogenannte „Kipp-Elemente“ ausgemacht, die dann die Erderwärmung verselbständigen könnten.

Aus den Vorverhandlungen der Klimadiplomaten ging Ende Oktober ein 51-seitiger Entwurf hervor, der wahrscheinlich die Grundlage für den Weltklimavertrag bilden wird.

Darum geht es in Paris 2015

Entgegen der Top-down-Logik des Kyoto-Protokolls, das den Industriestaaten verbindliche Emissionsminderungsziele „von oben“ auferlegte, haben die Länder im Vorfeld von Paris in den INDCs eigenständig – also „bottom-up“ – ihre Ziele formuliert. Wichtige Fragen sind aber auch noch kurz vor Verhandlungsbeginn völlig offen: Werden diese Ziele künftig völkerrechtlich verbindlich sein? Wird es, wie es Klimaschützer fordern, einen völkerrechtlich verbindlichen Überprüfungsmechanismus geben, der die Staaten verpflichtet, ihre Ziele alle fünf Jahre anzupassen? Oder werden die Staaten lediglich angehalten, der Weltgemeinschaft regelmäßig über die Entwicklung ihrer Emissionen Rechenschaft abzulegen?

Weitgehend unklar ist ebenfalls, wie die Industriestaaten ihr Versprechen einlösen wollen, die versprochenen Mittel zur Finanzierung von Klimaschutz und Klimaanpassung in armen Ländern bis 2020 auf 100 Milliarden Dollar pro Jahr anwachsen zu lassen. Sicher ist, dass die Gelder aus einer Vielzahl unterschiedlicher Quellen fließen werden – etwa aus öffentlichen Töpfen, im Rahmen bilateraler Abkommen, über internationale Entwicklungsbanken sowie aus alternativen Quellen.

Ein weiterer Streitpunkt ist der Umgang mit den bereits eintretenden Verlusten und Schäden durch den Klimawandel –  Fachbegriff: „Loss and Damage“. Insbesondere die Entwicklungsländer haben bereits mit den Folgen von Klimakatastrophen zu kämpfen und fordern mehr Unterstützung von den Industriestaaten. Diese tragen historisch gesehen die Hauptschuld am anthropogenen Klimawandel. Die Entwicklungsländer kritisieren, dass der Umgang mit Klimafolgen gemeinsam mit anderen Themen unter dem Begriff „Klimaanpassung“ zusammengefasst wird, statt als eigenes Thema in den UN-Klimaverhandlungen anerkannt zu werden. Die Industriestaaten indes befürchten, dass zusätzliche Forderungen in Milliardenhöhe auf sie zukommen würden, wenn der Ausgleich von Klimafolgen in Entwicklungsländern einen eigenen Platz im Pariser Abkommen erhielte.

Um ein erneutes Scheitern der Weltklimaverhandlungen wie 2009 in Kopenhagen zu verhindern, hat die französische Regierung die Staats- und Regierungschefs diesmal schon für den Beginn der Verhandlungen am 30. November eingeladen. 151 Regierungschefs haben an diesem Treffen teilgenommen. In den letzten Jahren waren viele Staatsoberhäupter erst an den letzten Verhandlungstagen angereist, was dazu führte, dass es den Verhandlungstagen davor an konkretem Input fehlte. Nach dem Start der 21. Klimakonferenz wird sich zeigen, welche Asse die Staaten beim Klimapoker noch im Ärmel haben – und ob es am Ende wirklich das von vielen gewünschte ambitionierte Abkommen gibt. Wie Bundesumweltministerin Barbara Hendricks den Start der Konferenz bewertet sowie alle Informationen über die deutsche Beteiligung auf der Konferenz finden Sie auf der Webseite des Bundesumweltministeriums.

Die Hoffnung von Klimaschützern der ganzen Welt liegen auf  Paris: Dort soll in wenigen Tagen ein Vertrag verabschiedet werden, der den globalen Klimawandel stoppen soll. Die 196 Vertragsstaaten der UN-Klimarahmenkonvention müssen sich in der französischen Hauptstadt bis zum 11. Dezember auf ein gemeinsames Vorgehen beim globalen Klimaschutz einigen. Vor fünf Jahren hatten sie im mexikanischen Cancún bereits beschlossen, die globale Erwärmung auf zwei Grad zu begrenzen, um „gefährliche Störungen“ des Weltklimas zu verhindern.

Die Wissenschaft hat inzwischen relativ genau berechnet, dass oberhalb einer CO2-Konzentration in der Atmosphäre von 450 ppm (parts per million) die globale Oberflächentemperatur um durchschnittlich zwei Grad ansteigt. Viel Puffer bis zu dieser Grenze haben wir nicht mehr: Im Oktober 2015 maßen Forscher des US-Amerikanischen Earth System Research Laboratory eine aktuelle CO2-Konzentration von 398.29 ppm. Die Forscher des Weltklimarates haben sogenannte „Kipp-Elemente“ ausgemacht, die dann die Erderwärmung verselbständigen könnten.

Aus den Vorverhandlungen der Klimadiplomaten ging Ende Oktober ein 51-seitiger Entwurf hervor, der wahrscheinlich die Grundlage für den Weltklimavertrag bilden wird.

Entgegen der Top-down-Logik des Kyoto-Protokolls, das den Industriestaaten verbindliche Emissionsminderungsziele „von oben“ auferlegte, haben die Länder im Vorfeld von Paris in den INDCs eigenständig – also „bottom-up“ – ihre Ziele formuliert. Wichtige Fragen sind aber auch noch kurz vor Verhandlungsbeginn völlig offen: Werden diese Ziele künftig völkerrechtlich verbindlich sein? Wird es, wie es Klimaschützer fordern, einen völkerrechtlich verbindlichen Überprüfungsmechanismus geben, der die Staaten verpflichtet, ihre Ziele alle fünf Jahre anzupassen? Oder werden die Staaten lediglich angehalten, der Weltgemeinschaft regelmäßig über die Entwicklung ihrer Emissionen Rechenschaft abzulegen?

Weitgehend unklar ist ebenfalls, wie die Industriestaaten ihr Versprechen einlösen wollen, die versprochenen Mittel zur Finanzierung von Klimaschutz und Klimaanpassung in armen Ländern bis 2020 auf 100 Milliarden Dollar pro Jahr anwachsen zu lassen. Sicher ist, dass die Gelder aus einer Vielzahl unterschiedlicher Quellen fließen werden – etwa aus öffentlichen Töpfen, im Rahmen bilateraler Abkommen, über internationale Entwicklungsbanken sowie aus alternativen Quellen.

Ein weiterer Streitpunkt ist der Umgang mit den bereits eintretenden Verlusten und Schäden durch den Klimawandel –  Fachbegriff: „Loss and Damage“. Insbesondere die Entwicklungsländer haben bereits mit den Folgen von Klimakatastrophen zu kämpfen und fordern mehr Unterstützung von den Industriestaaten. Diese tragen historisch gesehen die Hauptschuld am anthropogenen Klimawandel. Die Entwicklungsländer kritisieren, dass der Umgang mit Klimafolgen gemeinsam mit anderen Themen unter dem Begriff „Klimaanpassung“ zusammengefasst wird, statt als eigenes Thema in den UN-Klimaverhandlungen anerkannt zu werden. Die Industriestaaten indes befürchten, dass zusätzliche Forderungen in Milliardenhöhe auf sie zukommen würden, wenn der Ausgleich von Klimafolgen in Entwicklungsländern einen eigenen Platz im Pariser Abkommen erhielte.
Um ein erneutes Scheitern der Weltklimaverhandlungen wie 2009 in Kopenhagen zu verhindern, hat die französische Regierung die Staats- und Regierungschefs diesmal schon für den Beginn der Verhandlungen am 30. November eingeladen. Mindestens 117 von ihnen haben bereits zugesagt. In den letzten Jahren waren viele Staatsoberhäupter erst an den letzten Verhandlungstagen angereist, was dazu führte, dass es den Verhandlungstagen davor an konkretem Input fehlte. Nach dem Start der 21. Klimakonferenz wird sich zeigen, welche  Asse die Staaten beim Klimapoker noch im Ärmel haben – und ob es am Ende wirklich das von vielen gewünschte ambitionierte Abkommen gibt.



Hinweis der co2online-Redaktion: Am 7. Dezember finden Sie hier unser Halbzeit-Fazit zur Klimakonferenz in Paris.

Autorin: Laura Wagener (Freie Redakteurin)

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