„Eine Brennstoffzellen-Heizung ist für uns interessant, weil wir mit ihr viel Strom erzeugen und unsere Stromrechnung senken könnten.“

Brennstoffzellen-Heizung: Die Finanzen im Blick

Michael Uhl, seine Frau Manuela und die beiden Söhne Fabian und Anton wohnen da, wo andere Urlaub machen. Die 1.200 Jahre alte Stadt Radolfzell liegt direkt am Bodensee, etwa 20 Kilometer nordwestlich von Konstanz. Hier lebt die Familie in einem Einfamilienhaus mit großem Garten. Die Gasheizung hat schon einige Jahre auf dem Buckel, und viel Geld geht an den Stromversorger. Deshalb ist eine Brennstoffzellen-Heizung für sie interessant.

Brennstoffzellen für die Heizung?

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Einfamilienhaus
280 m2
Baujahr 1967
2 Erwachsene, 2 Kinder
HeizungGasheizung aus dem Jahr 2000
Buderus, G115 BE

Warmwasserspeicher: 80 Liter
Praxistester Michael Uhl(c) www.co2online.de / Alois Müller

Radolfzell, Januar 2018. Zwei Dinge hat Michael Uhl fest im Blick: seine Finanzen und das Thema Umweltschutz. Und zwar privat wie beruflich. In der Druckerei Uhl, Familienbetrieb seit mehr als 68 Jahren, ist er als Geschäftsführer fürs Controlling verantwortlich. Außerdem nutzt die Druckerei Ökostrom aus 100 Prozent Wasserkraft und verwendet umweltfreundliches, FSC-zertifiziertes Papier. Privat denkt Uhl darüber nach, seine in die Jahre gekommene Gasheizung durch eine moderne, energiesparende Anlage zu ersetzen. Denn das würde die Energiekosten der vierköpfigen Familie senken und das Klima weniger belasten. Da die Uhls relativ viel Strom verbrauchen, wurde der 48-Jährige sofort hellhörig, als er über co2online erstmals von der Brennstoffzellen-Technik hörte.

„Eine Heizung, die gleichzeitig Strom erzeugt, könnte genau das Richtige für uns sein“, sagt Uhl. „Dass in vielen Brennstoffzellen-Geräten bereits eine Brennwertheizung integriert ist, damit es auch bei eisigen Temperaturen warm genug wird, macht sie noch interessanter für mich. Denn unsere bisherige Gasheizung nutzt noch keine Brennwerttechnik.“

Dass die Familie sich für eine Brennstoffzellen-Heizung entscheidet, ist ziemlich sicher. Dass sich das auch finanziell rechnet, davon ist Uhl überzeugt. „Die Frage ist nur, wie schnell das geht. Vielleicht warten wir deshalb noch ein bisschen mit dem Einbau, bis die Technik noch weiterentwickelter ist und mehr Anlagen auf dem Markt sind.“

Herr Uhl, wie wurden Sie auf das Thema Brennstoffzellen-Heizung aufmerksam?

(c) www.co2online.de / Alois Müller

„Aufmerksam wurde ich auf das Thema durch eine E-Mail zum Praxistest Brennstoffzelle von co2online und Zukunft Altbau. Vorher hatte ich noch nichts davon gehört. Da meine Gasheizung schon älter ist, bin ich für neue Technik offen und hab mich beworben.“

Brennstoffzellen-Anlage richtig planen

Energieberatung zum Thema Brennstoffzellen-Heizung(c) www.co2online.de / Alois Müller

Wichtige Themen: Technik und Sparmöglichkeiten

„Ich hab mich erstmal über die Technik selbst informiert und darüber, wie viel Energie und Kosten man damit einsparen kann. Dabei geht es mir in erster Linie um die Frage, ob sich das Ganze finanziell rechnet oder ich besser eine andere Maßnahme vorziehe. Wenn ich dann noch Energie sparen und so die Umwelt entlasten kann: umso besser.“

Vor-Ort-Beratung: Experten nehmen Haus unter die Lupe

„Für mich war es wichtig, auch eine richtige Vor-Ort-Energieberatung zu machen. Dabei nehmen Experten die konkreten und immer unterschiedlichen Gegebenheiten in einem Haus genau unter die Lupe. Bei dem Termin in unserem Haus stellte sich zum Beispiel heraus, dass die Warmwasserrohre in unserem Heizungskeller nicht gedämmt sind. Darauf hatte ich bisher gar nicht geachtet. Außerdem hat der Energieberater festgestellt, dass ich einen relativ hohen Stromverbrauch habe. Er hat uns gleich ein Strommessgerät dagelassen und wir versuchen nun herauszufinden, was diesen hohen Verbrauch verursacht. Möglicherweise liegt es an der Stromheizmatte, die wir im Esszimmer unter den Fliesen als eine Art Fußbodenheizung verlegt haben.

Jedenfalls hat der Energieexperte alle Daten gleich in seinen Computer getippt und konnte mir schon grob sagen, welche Art von Brennstoffzellen-Heizung sich für uns eignen und lohnen würde.“

Wichtig: Leistung der Anlage und Größe des Heizungsraums

„Die Anlage muss von der Größe her zu unserem Haus passen und auch möglichst viel Strom produzieren. Ich denke, wir werden sie im Heizungsraum aufstellen, in dem auch unsere jetzige Gasheizung steht. Da wir einen relativ großen Warmwasserspeicher benötigen, müssen wir etwas erfinderisch sein. Der Raum ist von der Fläche her eher überschaubar, aber dafür ziemlich hoch. Vielleicht lässt sich der Speicher erhöht befestigen.“

Fördermittel und Rücklagen nutzen

„Wenn es mit der Brennstoffzellen-Heizung klappt, werde ich Fördermittel beantragen, zum Beispiel Mittel aus dem Zuschussprogramm Brennstoffzelle der KfW Förderbank. Außerdem kann ich auf die Rücklagen zurückgreifen, die wir für mögliche Reparaturen in petto haben. Wenn das nicht reicht, würde ich wohl einen Kredit beantragen.“

Brennstoffzellen-Heizung wird sich finanziell rechnen

„Eine Brennstoffzellen-Heizung würde sich in Kombination mit kleinen Optimierungen ganz bestimmt finanziell für uns rechnen. Unklar ist derzeit eigentlich nur, wie schnell das der Fall wäre. Beim Einbau einer neuen Heizung wollen wir in einem Zuge auch die Warmwasserrohre im Heizungskeller dämmen und unsere Umwälzpumpe durch eine geregelte Pumpe ersetzen.“

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Entscheidung: Brennstoffzellen-Heizung ja oder nein?

alte Gasheizung(c) www.co2online.de / Alois Müller

Brennstoffzellen-Heizung zur rechten Zeit

„Momentan haben wir keinen Handlungsdruck. Unsere Gasheizung läuft rund und der Heizenergieverbrauch liegt im normalen Rahmen. Wahrscheinlich werde ich mich aber über kurz oder lang für eine Brennstoffzellen-Heizung entscheiden.“

Pro- und Kontra-Liste zur Brennstoffzellen-Heizung von Praxistester Michael Uhl

VorteileNachteile
Förderung: bis zu 40 Prozent der Kosten werden bezuschussttrotz Förderung hohe Investitionskosten: rund 20.000 Euro plus Einbau
mit der Brennstoffzellen-Heizung wird gleichzeitig ein moderner Gas-Brennwertkessel installierthoher Zeitaufwand zum Beispiel für Fördermittelanträge
weniger CO2 entsteht – Umwelt wird entlasteteventuell Zusatzkosten für weitere Arbeiten wie die Dämmung der Warmwasserrohre
senkt langfristig Kosten für Strom und Heizenergie
hoher eigener Stromverbrauch – Heizung mit Stromerzeugung kommt uns entgegen

Autor: Marcus Weber (Freier Redakteur)

 

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