Brennwertkessel-Förderung: Alle aktuellen Förderprogramme und Zuschüsse
Mit einem Brennwertkessel sparen Sie nicht nur Energie, verschiedene Institutionen schießen auch noch Geld dazu: Zahlreiche Fördertöpfe bieten Zuschüsse oder andere Fördermittel für den Umstieg an. Wir geben einen Überblick und sagen, was Sie beachten sollten.
Bis zu 4.500 Euro Fördermittel nur für Berliner Eigentümer*innen
Von wegen arm, aber sexy. Aktuell unterstützt die Investitionsbank Berlin (IBB) Berliner Hauseigentümer*innen mit bis zu 4.500 Förderzuschuss, wenn sie ihre alte Heizung erneuern. Die Fördermittel sind mit denen vom BAFA kombinierbar. Im Optimalfall muss nur noch ein Bruchteil der Gesamtkosten getragen werden. Ausführliche Informationen dazu finden Sie auf: www.heizungtauschenberlin.de/
FördermittelCheck: Förderung finden
Prüfen Sie, welche Fördermittel es für Ihr Vorhaben gibt. Alle Zuschüsse und Kredite von Bund, Ländern, Kommunen und Versorgern:
BAFA-Förderung Heizkesseltausch
Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) fördert den Tausch alter Heizkessel gegen Heizanlagen, die erneuerbare Energien nutzen. Die Förderung hängt seit 2020 prozentual von der Höhe der förderfähigen Kosten und der Art der neuen Heizanlage ab. Dabei übernimmt das BAFA zwischen 20 und 35 Prozent der förderfähigen Kosten. Wird eine Ölheizung getauscht, gibt es in vielen Fällen zusätzlich eine Austauschprämie von 10 Prozent. Damit bekommen Sie als Hausbesitzer beim Heizungstausch im besten Fall fast die Hälfte der förderfähigen Kosten als Zuschuss vom BAFA erstattet.
Folgende Anlagen werden gefördert:
- Biomasseanlagen (Scheitholz, Pellets, Holzschnitzel): 35 Prozent
- Wärmepumpenanlagen: 35 Prozent
- Solarkollektoranlagen: 30 Prozent
- Erneuerbare-Energien-Hybridheizungen (Heizungskombination aus Solar-, Biomasse- und/oder Wärmepumpenanlage): 35 Prozent
- Gas-Hybridheizungen (Gas-Heizungen, die mit einer Solar-, Biomasse- oder Wärmepumpenanlage kombiniert sind): 30 Prozent
- „Renewable Ready“-Heizungen (Gasbrennwertheizungen, die spätestens zwei Jahre nach Inbetriebnahme Wärme aus erneuerbaren Energien nutzen): 20 Prozent
Pro Wohneinheit können Sie maximal 50.000 Euro als förderfähige Kosten geltend machen.
Bei Neubauten fördert das BAFA Solaranlagen mit 30 Prozent, Biomasse- und Wärmepumpenanlagen mit 35 Prozent.
KfW-Förderung Heizkesseltausch
Die KfW fördert im Programm „Energieeffizient Sanieren – Ergänzungskredit“ (167) den Einsatz erneuerbarer Energien beim Heizen. Das Programm bietet als Ergänzung zur oben genannten BAFA-Förderung einen zinsgünstigen Kredit in Höhe von maximal 50.000 Euro pro Wohneinheit. Dabei darf die Summe aus KfW-Kredit und BAFA-Investitionszuschuss nicht höher sein als die Gesamtkosten der neuen Heizung.
Gefördert werden Heizungsanlagen, die die Förderbedingungen für Zuschüsse aus dem BAFA-Programm erfüllen. Das sind zum Beispiel:
- Solarkollektoranlagen
- Biomasseanlagen (Holzvergaser, Pellet- oder Holzhackschnitzelheizungen)
- Wärmepumpen
- Gas-Brennwertheizungen in Kombination mit einer Heizung auf Basis erneuerbarer Energien
Sie können den Förderkredit auch nutzen, wenn Sie sanierten Wohnraum mit einer neuen Heizung kaufen. Kombinierte Heizungsanlagen auf Basis erneuerbarer Energien und Öl werden seit dem 1. Januar 2020 nicht mehr gefördert.
Tipp: Steuern sparen mit energetischer Sanierung
Wenn Sie als Eigentümer ein selbst-genutztes Wohnhaus energetisch sanieren, können Sie ab 2020 Steuern sparen. Verteilt über drei Jahre dürfen Sie 20 Prozent der Investitionskosten von der Steuer absetzen; höchstens jedoch 40.000 Euro. Die Kosten für eine notwendige Energieberatung können Sie sogar zu 50 Prozent steuerlich geltend machen.
Dabei müssen Sie sich allerdings zwischen dem Steuerbonus und den anderen staatlichen Förderprogrammen des BAFA und der KfW entscheiden. Mit welcher Variante Sie besser fahren, berechnen Sie am besten gemeinsam mit einem Energie- oder Steuerberater.
Fördermittel von Kommunen und Stadtwerken
Krefeld, Münster, Essen, Schwerin, Leipzig und Ansbach sind nur einige Beispiele für die wachsende Zahl an Kommunen, in denen entweder die Kommune selbst oder die kommunalen Stadtwerke attraktive Förderungen für neu installierte Brennwertkessel zahlen. Erkundigen Sie sich vor Ort! Erfragen Sie auch, ob sich diese regionalen Förderungen mit den bundesweiten Förderprogrammen von KfW Bank und BAFA kombinieren lassen – so holen Sie das Maximum aus den öffentlichen Fördertöpfen.
Schritt für Schritt zur Solarthermie
Unser Leitfaden zeigt Ihnen, worauf Sie bei Planung und Installation von Solarthermie achten sollten.
So finden Sie die passenden Fördermittel
Alle aktuellen Förderprogramme finden Sie in unserem Fördermittel-Bereich, sortiert nach Maßnahmen. Dort sind sowohl Programme von KfW und BAFA, als auch Fördermittel von Ländern, Städten, Kommunen und privaten Versorgern aufgelistet:
- Fördermittel für Heizungen mit Erdgas-Brennwerttechnik
- Fördermittel für den Einbau von Brennwertheizkesseln im Neubau
- Fördermittel für Flüssiggasheizungen mit Brennwerttechnik im Neubau
- Fördermittel für Heizöl-Brennwerttechnik im Neubau
- Fördermittel für Brennwerttechnik mit Holzpellets im Neubau
Eine individuelle Auswahl bietet Ihnen der FördermittelCheck: Er listet Ihnen die Fördermöglichkeiten für Ihr Postleitzahlengebiet auf. Dazu müssen Sie in diesem kostenlosen Online-Ratgeber lediglich angeben, dass Sie demnächst eine „Erneuerung der Heizung“ planen.
Wenn Sie sich für den Kesseltausch entscheiden, hilft Ihnen die Kesselliste von proKlima Hannover das richtige Brennwertgerät zu finden. Hier sind nur besonders empfehlenswerte Brennwertkessel verzeichnet. Die Förderbedingungen und -hinweise (PDF, 122 kB) die proKlima zusammengestellt hat, können an jeden Heizungsbauer in Deutschland weitergegeben werden.
Autor: Andreas Braun / Marcus Weber