Holzpellets: Alternative zu Flüssiggas

Flüssiggas ist besonders in ländlichen Regionen, die keinen Zugang zum Erdgas- und Fernwärmenetz haben, eine gute Alternative zum Heizöl. Aber es gibt auch eine Alternative zu dieser Alternative: Holzpellets.

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Die wichtigsten Fakten auf einen Blick

  • Holzpellets und Flüssiggas benötigen kein Heizenergienetz
  • Pellets sind ein nachwachsender Rohstoff
  • bei Verbrennung von Holzpellets entsteht gesundheitsgefährdender Feinstaub

Flüssiggas oder Pellets?

Es gibt viele Möglichkeiten, eine Heizanlage zu betreiben. Allerdings sind diese Möglichkeiten häufig an Bedingungen geknüpft, die nicht überall erfüllt sind. So brauchen Erdgas (auch mit Biogas gemischtes Gas) und Fernwärme ein Verteilernetz, das insbesondere in entlegenen Gebieten oft nicht vorhanden ist. Für die Nutzung von Wärmepumpen ist eine gute Dämmung nötig und meist auch eine Fußboden- oder Flächenheizung, damit die Jahresarbeitszahl stimmt. Auch die geothermischen Bedingungen des jeweiligen Untergrunds spielen eine große Rolle. Und Solarthermie eignet sich in unserer Klimaregion eher für eine Heizanlagenunterstützung. Dies haben wir im Artikel „Flüssiggasheizung“ näher beschrieben. Mit Strom zu heizen ist die ineffizienteste Möglichkeit, eine Heizanlage zu betreiben. Bleiben noch: Heizöl, Flüssiggas – und Holz. Den Vergleich zwischen Heizöl und Flüssiggas finden Sie in unserem Artikel „Flüssiggas, Erdgas oder Heizöl?“. Auf die nicht mehr zeitgemäße Verfeuerung von Kohle in einer Ofenheizung möchten wir an dieser Stelle ebenso wenig eingehen, wie die Nutzung von Stückholz, die selbst in einer modernen Heizanlagen sehr arbeitsaufwendig ist. Stattdessen stellen wir Ihnen nun den Brennstoff Holzpellets als Alternative zu Flüssiggas für die Heizung vor.

Holzpelletheizanlagen: So funktioniert's

Hände mit Holzpellets(c) abcmedia - Fotolia.com

Ein wichtiges Merkmal vorweg: Holzpellets bestehen, wie der Name schon sagt, aus Holz, sind also nachwachsende Rohstoffe. Daher werden Holzpellets zu den erneuerbaren Energien gezählt. Holzpellets sind kleine Stifte, die aus getrockneten und gepressten Holzspänen bzw. Holzmehl hergestellt werden. Sie haben einen Durchmesser von ungefähr sechs Millimeter und sind ein bis vier Zentimeter lang. Ihr Heizwert liegt bei etwa fünf Kilowattstunden pro Kilogramm, also etwa 30 Prozent unter dem von Flüssiggas.

Soll ein Ein- oder Zweifamilienhaus mit Pellets beheizt werden, dann kommt in der Regel eine Pellet-Zentralheizung zum Einsatz. Dabei ist zu unterscheiden zwischen halb- und vollautomatischen Pellet-Heizungen. Erstgenannte Heizungen haben einen Vorratsbehälter, der von Hand mit Pellets befüllt werden muss. Vollautomatische Heizanlagen sind mit einem Lagerraum oder -tank verbunden, aus dem die Pellets automatisch zum Heizkessel transportiert werden. Ihr Bedienkomfort ist daher mit herkömmlichen Öl- oder Gasheizungen vergleichbar.

Im Durchschnitt benötigt ein Einfamilienhaus vier bis sechs Tonnen Pellets pro Jahr. Diese Menge wird in der Regel in einem entsprechenden Lager aufbewahrt, das dann einmal im Jahr nachgefüllt wird. Zum Einsatz kommen dabei zumeist Fertiglager, wie Gewebesilos oder Erdtanks. Eine Aufstellung dieser Lager ist im Keller, Carport oder direkt im Heizungsraum möglich. Für eine Tonne Holzpellets werden etwa 1,3 Quadratmeter Lagerraum benötigt. Der Preis für Pellets für die Heizung hängt von der Region und der Abnahmenmenge ab. Er liegt um die 250 Euro pro Tonne.

Emissionen von Holzpelletheizungen

Pellets emittieren rechnerisch nur so viel CO2, wie die Bäume gebunden haben – wobei dies umstritten ist, da intensiv bewirtschaftete Wälder weniger CO2 speichern können. Wie die Klimagasemissionen im direkten Vergleich zu Heizöl, Erdgas und Flüssiggas aussehen, zeigt das erste Diagramm in dem Artikel „Flüssiggas, Erdgas oder Heizöl?“.

Klimagase entstehen bei der energetischen Nutzung von Holzpellets zudem dadurch, dass für den Anbau, die Verarbeitung, den Transport und die Nutzung zusätzliche Energie eingesetzt werden muss. Außerdem kann beim Herstellungsprozess und auch bei der Entsorgung der Rückstände Methan freigesetzt werden – dieses gehört zu den klimaschädlichsten Gasen. Entscheidend für die genauen CO2-Emissionen von Holzpellets ist die Herkunft: Stammt das verwendete Holz nicht aus der Region und aus nachhaltiger Forstwirtschaft oder Abfällen (Stichwort: Kaskadennutzung), fällt mehr CO2 an.

Neben den klimarelevanten Emissionen werden auch umwelt- und gesundheitsschädliche Stickoxide (NOx), Kohlenmonoxide (CO) und Feinstaub freigesetzt. Insbesondere die Feinstaubemissionen sind vergleichsweise hoch, wie das zweite Diagramm in dem Artikel „Flüssiggas, Erdgas oder Heizöl?“ zeigt. Problematisch ist auch, dass dieser Feinstaub (im Gegensatz zu beispielsweise den Emissionen von Kohlekraftwerken) direkt am Wohngebäude entsteht und so die Gesundheit von Bewohnern und Nachbarn gefährden kann.

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Autor: Stefan Heimann

ehem. Ansprechpartner für Dämmung und Mobilität

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