Photovoltaik: Kosten, Förderung & Rechner 2024

Photovoltaikanlagen sind grade für Hausbesitzer eine oftmals lohnende Investition

Strom selbst erzeugen – mit einer eigenen Solaranlage

Unabhängigkeit von steigenden Energiepreisen und ein Beitrag zum Klimaschutz. Möchten auch Sie auf erneuerbare Energien umsteigen? Hier erfahren Sie, ob Ihr Dach für eine Photovoltaik-Anlage geeignet ist und was Sie beachten sollten.

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SolardachCheck

In nur 5 Minuten individuell berechnen: Ist Ihr Hausdach für Photovoltaik geeignet? Rentiert sich der Einbau einer Solaranlage? Mit Tipps und Infos zu Fördermitteln.

Selbst erzeugten Solarstrom verbrauchen, das ist ein Traum vieler Eigenheimbesitzer*innen und Klimaschützer*innen. Denn Solarstrom macht einerseits unabhängig von schwankenden Energiepreisen und andererseits ist er ein enorm wichtiger Beitrag, um CO2-Emissionen zu vermeiden und so das Klima zu schützen. Hier erfahren Sie, wie auch Sie Ihren eigenen Solarstrom erzeugen können.

Was ist Photovoltaik?

Photovoltaik bezeichnet die Technologie, die Lichtenergie in elektrischen Strom umwandelt. Dies geschieht mithilfe von Solarzellen, in denen chemische Prozesse ablaufen. Der erzeugte Strom kann entweder selbst genutzt oder ins Netz eingespeist werden.

Unser SolardachCheck verrät Ihnen, ob Ihr Hausdach für Photovoltaik geeignet ist.

Wie ist eine Solaranlage aufgebaut und wie funktioniert sie?

Solarmodule wandeln einfallendes Sonnenlicht in Gleichstrom um.

Der Strom verbleibt in einem Speicher, bis er im Haushalt benötigt wird.

Ein Wechselrichter macht den Gleichstrom zu nutzbarem Wechselstrom.

Der Zweirichtungszähler registriert, wie viel Strom genutzt wird, und misst die Menge, die unverbraucht in das Stromnetz eingespeist wird.

Wie viel Strom produziert eine Solaranlage?

Eine Solaranlage produziert zwischen 900 und 1.100 Kilowattstunden Strom pro installiertem Kilowatt Solarleistung. Kilowattstunden bezeichnen die nutzbare Energiemenge. Sie ergibt sich aus der Multiplikation von Laufzeit und Nennleistung (Kilowatt). Typischerweise meint die Laufzeit den Zeitraum zwischen Sonnenauf- und Sonnenuntergang.

Was kostet eine Photovoltaikanlage?

Eine Solaranlage kostet zwischen 6.000 und 12.000 Euro – wenn sie mit 4 bis 10 Kilowattpeak Leistung für ein durchschnittliches Ein- oder Zweifamilienhaus ausgelegt ist.

Pro Kilowattpeak sind das etwa Kosten zwischen 1.200 du 1.800 Euro für eine durchschnittliche Dachanlage (inklusive Montage, plus Mehrwertsteuer).

Hinzu kommen 300 bis 400 Euro jährlich für technische Inspektionen, Wartung und Versicherung.

Ein Speicher mit 4 bis 10 Kilowattstunden Speichervermögen kostet 5.000 bis 14.000 Euro zusätzlich.

In unserem Dossier finden Sie ausführliche Erklärungen zur Zusammensetzung der Kosten.

Zum Artikel "Photovoltaik: Kosten und Finanzierung"

Was ist eine Balkon-Solaranlage?

Eine Balkon-Solaranlage ist eine kleine Photovoltaikanlage, die aus ein oder zwei Solarmodulen besteht. Sie wird nicht direkt mit dem öffentlichen Stromnetz verbunden, sondern nur mittelbar – über eine Steckdose im Haushalt. Während bei einer größeren netzgekoppelten Photovoltaikanlage die Solarmodule getrennt vom Wechselrichter installiert werden, ist bei der Mini-Solaranlage für den Balkon alles beisammen.

Eine Balkon-Solaranlage ist im Vergleich zu einer netzgekoppelten Photovoltaikanlage, die auf dem Dach installiert wird, deutlich günstiger. Denn es braucht kein Gerüst, keine professionelle Montage, viel weniger Kabel und nur einen Stecker (pro Solarmodul) zum Anschluss an eine Steckdose.

In unserem dazugehörigen Artikel erfahren Sie alles Wichtige zum Thema. 

Zum Artikel "Balkon-Solaranlage: Funktion & Kosten"

Lohnt sich Photovoltaik?

Ja, eine Photovoltaikanlage lohnt sich, wenn sie richtig geplant wurde. Denn dann lassen sich entweder Stromkosten einsparen oder Geld verdienen durch die Netzeinspeisung des Solarstroms. Außerdem macht eine eigene Solaranlage auf dem Dach immer unabhängiger in der Energieversorgung und trägt zum Klimaschutz bei.

Solarstrom einspeisen oder selbst verbrauchen?

Ob sich Einspeisung oder Eigenverbrauch mehr lohnt, kommt darauf an:

Wie hoch ist der Stromverbrauch?

Wie viel Leistung hat die Solaranlage?

Wie viel hat die Anlage gekostet?

Maßgeblich ist außerdem die geltende gesetzliche Grundlage. Aktuell befinden wir uns in einer Zwischenphase mit komplizierten Übergangsregeln. Wer noch im Jahr 2022 eine Solaranlage in Betrieb nehmen möchte, sollte sich unbedingt von Energieberater*innen oder anderen Fachleuten beraten lassen, welches Vorgehen individuell am besten geeignet ist.

Zum Artikel "Photovoltaik: Einspeisung vs. Eigenverbrauch"

Erneuerbare-Energien-Gesetz & Photovoltaik 2023

Wer dieses Jahr eine Solaranlage in Auftrag geben möchte, muss höchstwahrscheinlich bis zum nächsten Jahr mit der Fertigstellung warten aufgrund der aktuell sehr hohen Nachfrage. Ab 2023 sollen dann Neuregelungen gelten, die mit der Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes inkraft treten. Ab dann soll es für Solarbetreiber*innen zwei Möglichkeiten geben, die jedes Jahr neu ausgewählt werden können:

Volleinspeisung: Wer selbst produzierten Solarstrom ins Netz einspeist, erhält dafür wieder höhere Vergütungen und soll bei voller Netzeinspeisung Gewinn erwirtschaften können. Besonders große Anlagen mit 15 Kilowatt Leistung oder mehr werden dadurch attraktiver. Vor der ersten Inbetriebnahme der Anlage muss eine Mitteilung über die Volleinspeisung beim Netzbetreiber eingehen.

Eigenverbrauch: Der Eigenverbrauch des selbst produzierten Solarstroms lohnt sich hingegen bei kleineren Anlagen, von denen ein größerer Anteil des Stroms im Haus verbraucht wird. Zum Beispiel wenn E-Auto und/oder Wärmepumpe zum Haushalt gehören oder viele elektrische Geräte genutzt werden. Gerade bei einem teuren Stromtarif kann die Einsparung durch den günstigeren Solarstrom wirtschaftlicher sein.

Die Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes ist Teil des geplanten Osterpakets der Bundesregierung und soll die Energiewende voranbringen.

Anlagenleistung: mehr als 10 kWp?

Mit der Änderung des EEG werden auch Anlagen mit mehr als 10 Kilowattpeak Leistung attraktiver. Je größer die Anlage, desto weniger Strom kann davon in der Regel selbst verbraucht werden. Mit den bisherigen Vergütungsmodellen hat sich eine große Anlage mit mehr als 10 kWp für Privatpersonen kaum wirtschaftlich gelohnt. Bei einer Volleinspeisung wäre die Vergütung nach dem neuen EEG deutlich höher, weshalb leistungsstarke PV-Anlagen nun auch ohne Speicher lohnenswert sind. Damit steigen die Anreize, geeignete Dachflächen komplett für die Solarstromerzeugung zur Verfügung zu stellen.

Förderung für Photovoltaik 2023

Förderungen für Photovoltaikanlagen gibt es auf Bundesebene von der KfW-Bank. Der Förderkredit „Erneuerbare Energien – Standard (270)“ unterstützt den Erwerb und die Erweiterung von Anlagen, die mit erneuerbaren Energien laufen. Allerdings handelt es sich dabei um einen Förderkredit ohne Tilgungszuschuss. Privatpersonen sind antragsberechtigt, wenn sie einen Teil ihres selbst produzierten Stroms einspeisen oder verkaufen.

Neben diesem bundesweiten Kreditangebot können Zuschüsse über die jeweiligen Landesförderinstitute angefragt werden. Weitere Förderprogramme für Solaranlagen gibt es vor allem von Kommunen und Unternehmen. Gerade für kleinere Anlagen, etwa auch Balkonanlagen, lohnen sich diese Formen der Finanzierung.

Tagesaktuelle Infos zu allen verfügbaren Fördermitteln erhalten Sie in unserer Fördermittel-Suche:

Zum FördermittelCheck

Wie lange hält eine Solaranlage?

Eine Solaranlage läuft zwanzig Jahre und länger, wenn sie sorgfältig geplant und installiert wurde. Der Unterbau kann darüber hinaus für neue Module genutzt werden.

Zum Artikel: "Wartung und Entsorgung von Solarmodulen"

Welche Vor- und Nachteile hat Solarenergie?

Vorteile und Nachteile von Photovoltaik im Überblick

VorteileNachteile
vergleichsweise einfache Funktionsweisenachts und bei starker Bewölkung (vor allem im Winter) kein Strom
keine bewegten TeileAusrichtung gen Sonne nötig
keine hohen Temperaturenhohes Gewicht, hohe Lasten Wind und Schnee
keine gefährlichen Brennstoffe oder Emissionen
Autarkie zumindest teilweise möglich

Vor- und Nachteile im Detail gegenübergestellt.

Welches Dach ist für Photovoltaik geeignet?

Die Solartechnik ist so ausgereift, dass faktisch jedes Dach für Solarmodule nutzbar ist, auch auf einem Carport oder Schuppen. Vorausgesetzt, die Unterkonstruktion des Daches trägt das Gewicht der Module und die damit verbundenen Belastungen durch Wind oder Schnee. Rund sechs Quadratmeter ergeben 1 bis 1,2 Kilowatt Photovoltaikleistung. Eine Photovoltaikanlage mit 4 Kilowatt-Peak braucht demnach 20 bis 24 Quadratmeter Fläche auf dem Dach.

Gewicht einer PV-Anlage

Photovoltaikanlagen wiegen etwa 10 bis 15 Kilogramm pro Quadratmeter. Ein einzelnes Modul kommt ungefähr auf 16 bis 12 Kilogramm. Für die Statik ist entscheidend, dass die Unterkonstruktion des Dachs stabil genug ist. Denn sie trägt nicht nur das Dach und die PV-Anlage, sondern auch zusätzliche Lasten etwa durch Schnee oder Wind. Mehr über geeignete Dächer für PV erfahren Sie im Artikel.

Zum Artikel "Dach: Ausrichtung, Neigung, Alternativen"

Wirkungsgrad bei Solaranlagen

Das Verhältnis von eingesetzter Energie zu nutzbarer Energie wird als Wirkungsgrad bezeichnet. Bei Photovoltaikanlagen geht es dabei also um Sonne und Strom. Bei Solarmodulen ist der Gesamtwirkungsgrad von vielen Faktoren abhängig, z. B. 

Sonneneinstrahlung

Größe der Anlage

Wirkungsgrad der einzelnen Bestandteile, z. B. Solarmodul und Wechselrichter

Insgesamt liegt der Wirkungsgrad einer PV-Anlage zwischen etwa 5 und 22 Prozent. Das klingt erstmal wenig, aber da es sich bei Sonnenenergie um kostenlose Ressourcen handelt, ist es nicht so dramatisch, dass drei Viertel davon nicht in Strom umgewandelt werden können. Zum Vergleich: Klassische Glühbirnen haben einen Wirkungsgrad von etwa 5 Prozent, denn über 90 Prozent der Energie werden als Wärme abgegeben.

Gibt es eine Solarpflicht in Deutschland?

Bereits in einigen Bundesländern gibt es Regelungen zum verpflichtenden Einsatz von Solaranlagen. Diese gelten aber nur beim Neubau oder bei der Sanierung von Bestandsgebäuden. Hauseigentümer in Baden-Württemberg, Berlin, Bremen, Hamburg, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen gilt eine sogenannte Solardachpflicht für alle neu gebauten Wohnhäuser und bei grundlegenderen Dachsanierungen. Wie der aktuelle Stand ist, zeigt die nachfolgende Tabelle:

Solardachpflicht im Überblick

Bundesland Wohngebäude Nichtwohngebäude/
Parkplätze
Baden-Württemberg Für Neubau und im Bestand bei DachsanierungenFür Nicht-Wohngebäude und Parkplätze
Bayern Im Bestand bei Dachsanierungen (Soll-Vorschrift, ab 2025)Für Nicht-Wohngebäude (ab 2025)
Berlin Für Neubau und im Bestand bei Dachsanierungen Für Nicht-Wohngebäude
Brandenburg Keine Geplant
Bremen Im Bestand bei Dachsanierung, für Neubau ab 2025 Für Nicht-Wohngebäude
Hamburg Für Neubau und im Bestand bei Dachsanierungen Für Nicht-Wohngebäude und Parkplätze
Hessen Keine Für landeseigene Gebäude und Parkplätze
Mecklenburg-Vorpommern Geplant Geplant
Niedersachsen Für Neubau und im Bestand bei Dachsanierungen (ab 2025) Für Nicht-Wohngebäude
Nordrhein-Westfalen Für Neubau (ab 2025), im Bestand bei Dachsanierungen (ab 2026) Für Nicht-Wohngebäude
Rheinland-Pfalz PV-Ready für Neubau und im Bestand bei Dachsanierungen (ab 2025) Für Nicht-Wohngebäude
Saarland Keine Keine
Sachsen Keine Keine
Sachsen-Anhalt Keine Keine
Schleswig-Holstein Geplant Für Nicht-Wohngebäude und Parkplätze
Thüringen KeineKeine

Stand: 02.2024

Wie oft muss eine Solaranlage gewartet werden?

Wir empfehlen eine jährliche Wartung vor Beginn der sonnenreichen Zeit. Reinigungsarbeiten auf großer Fläche sowie der Austausch von Teilen sollten nur von Fachleuten durchgeführt werden. Außerdem fällt alle vier Jahre eine Wiederholungsprüfung an. Sie ähnelt der Erstprüfung einer Photovoltaikanlage. Inspektionen sollten am Ende des Winters oder nach besonderen Anlässen wie Stürmen erfolgen. Die Wartung kostet für eine durchschnittliche Anlage 200 bis 300 Euro.

Zum Artikel "Wartung & Entsorgung von Photovoltaik"

Welche Versicherungen für Photovoltaik sind sinnvoll?

Ratsam:

Versicherung des Wohngebäudes

Haftpflichtversicherung

Elektronikversicherung (vor allem für Stromspeicher)

Optional:

Allgefahrenversicherung

Ertragsgarantieversicherung

Zum Artikel "Photovoltaik: Versicherung & Recht"

Preise für Solarmodule im Gewerbe

Auch für Gewerbetreibende können Photovoltaik-Anlagen lukrative Investitionen sein: Sie bieten stabil niedrige Stromkosten beim betrieblichen Bedarf bzw. hohe Vergütungssätze bei der Einspeisung ins Verbundnetz. Zudem haben viele Unternehmen auf Werkstätten, Verkaufs- und Büroräumen und auf Lager- oder Werkshallen Dachflächen, die sich gut für die Photovoltaiknutzung eignen. Wichtig sind hier insbesondere eine günstige Ausrichtung des Dachs, wenig Verschattung und eine ausreichende Tragfähigkeit. Bester Zeitpunkt für die Montage ist, wenn eh Dacharbeiten anstehen.

Die Kosten für durchschnittliche Dachanlagen (gewerblich wie privat) liegen zwischen 1.200 und 1.600 Euro pro Kilowattpeak (kWp) inklusive der Kosten für eine fachgerechte Montage. Damit liegt der Preis für die Anlage insgesamt bei 7.000 bis 12.000 Euro. Wenn besonders große Anlagen gekauft und installiert werden, können häufig entsprechend Rabatte verhandelt werden.

Photovoltaik Kostenrechner (auch für Gewerbe)

Für Unternehmen, die über Investitionen in PV-Anlagen nachdenken, ist ein Blick auf die aktuellen globalen Entwicklungen unerlässlich: Aufgrund der unter anderem Corona-bedingt angespannten Situation der internationalen Lieferketten kann es zu Preiserhöhungen bei den Modulen kommen – in den Jahren vor Corona sind die Preise konstant gesunken. Außerdem besteht regional und lokal Fachkräftemangel, der bei Montage- und Wartungsarbeiten zu Wartezeiten und steigenden Kosten führen kann.

Wichtig ist auch, die vorhandenen Fördermöglichkeiten zu prüfen und ggf. zu nutzen – und zwar, bevor Kauf und Montage der Anlagen beauftragt werden, da sonst zumeist die Förderfähigkeit nicht mehr gegeben ist. Welche Förderprogramme es für eine gewerbliche Photovoltaikanlage von Bund, Ländern, Kommunen und Versorgern gibt, listet Ihnen der kostenlose Online-Ratgeber FördermittelCheck auf. Wählen Sie hier bitte im ersten Schritt aus, dass Sie an Programmen für Unternehmen interessiert sind.

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