Wie sinnvoll ist Mülltrennung?

Die Trennung von Haushaltsabfällen hat sich bewährt. Gründe sind:

  • die spezifischen Qualitätsanforderungen bei der stofflichen Verwertung: Es besteht die erhebliche Gefahr, dass Wertstoffe mit gefährlichen Stoffen kontaminiert werden und nicht vollständig genutzt werden können.
  • die Verwertbarkeit von Komposten und Gärresten: Die maschinelle Trennung hinterlässt zu viele Stör- und Schadstoffe.

Tipp 1: Neben Verpackungen auch stoffgleiche Nichtverpackungen und Elektrokleingeräte separat sammeln.
Tipp 2: Biomüll unbedingt trennen!

Nutzerfrage

„Moderne Technik sortiert Müll besser als der Mensch. Wäre es nicht sinnvoller und klimafreundlicher, zuhause nur noch trockenen vom nassem Müll zu trennen?“ (Chris Roos, Leipzig)

Verschiedene Mülltonnen(c) Rolf van Melis / pixelio.de

Expertenantwort

Susann Krause, Tim Hermann, Dr. Franziska Krüger (Umweltbundesamt): „Auf Mülltrennung zu verzichten, ist ökologisch nicht vorteilhaft. Außerdem hat sich die Trennung von Haushaltsabfällen in der Praxis bewährt und genießt bei Bürgerinnen und Bürgern eine hohe Akzeptanz. Deshalb wird ab 2015 auch die Trennung von Papier-, Metall-, Kunststoff- und Glasabfällen vorgeschrieben.

Damit die Wertstoffe im Abfall vollständig genutzt werden können, ist es notwendig, den Abfall dort zu trennen, wo er anfällt. Nur so können die spezifischen Qualitätsanforderungen bei der stofflichen Verwertung eingehalten werden. Wird der Abfall nicht vor Ort getrennt, besteht zum Beispiel erhebliche Gefahr, dass Wertstoffe mit gefährlichen Stoffen kontaminiert werden – zum Beispiel durch Schadstoffe aus Batterien und Energiesparlampen oder Öle.

In seinem Gutachten von 2008 spricht sich auch der Sachverständigenrat für Umweltfragen dagegen aus, Restmüll und Wertstoffe zu vermischen. Er empfiehlt sogar, neben Verpackungen auch stoffgleiche Nichtverpackungen und Elektrokleingeräte separat zu sammeln, um die Wertstoffausbeute zu erhöhen und die Schadstoffbelastung des Restmülls zu reduzieren.

Auch Komposte und Gärreste können nur verwertet werden, wenn Bioabfälle getrennt gesammelt werden: Die maschinelle Trennung hinterlässt zu viele Stör- und Schadstoffe. Schwermetallrückstände, organische Schadstoffe und Störstoffteile wie Kunststoffschnipsel machen die Verwertung von Komposten, die aus sortiertem Restabfall stammen, unmöglich. Darum ist das in Deutschland auch nicht erlaubt.

Das im Kreislaufwirtschaftsgesetz verankerte Prinzip der Produktverantwortung nimmt außerdem die Hersteller in die Pflicht. Es schafft Anreize für die Herstellung langlebiger, abfallarmer Produkte und soll deren Verwertung oder umweltverträgliche Beseitigung nach dem Gebrauch sicherstellen. Zudem verpflichtet die Verpackungsverordnung Produzenten und Händler, ihre Transport- und Umverpackungen zurückzunehmen und anschließend wiederzuverwenden oder zu verwerten.

Das Sammeln und Verwerten von Leichtverpackungen, die bei privaten Endverbrauchern anfallen, wird in Deutschland von Dualen Systemen durchgeführt. Es ist geplant, die Potenziale der Wertstofferfassung noch besser auszuschöpfen. So sollen künftig pro Einwohner und Jahr zusätzlich rund 7 Kilogramm stoffgleiche Nichtverpackungen aus Kunststoff und Metall getrennt erfasst und hochwertig verwertet werden, die heute noch im Restmüll landen.“

 

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