Können Menschen ohne Regenwälder überleben?

„Kann die Menschheit ohne Regenwald überleben, oder geht uns dann der Sauerstoff aus?“ (Paul Drescher, Rettershain)

Eine Frau genießt die frische Luft im Park.(c) olly - fotolia.com

Prof. Dr. Martin Heimann (Direktor des Max-Planck-Instituts für Biogeochemie): „Die Atmosphäre der Erde besteht zu 20 Prozent aus Sauerstoff (O2). Dieser wurde über viele Millionen Jahre durch Photosynthese der Land- und Ozeanbiosphäre gebildet. Bei der Photosynthese wird Kohlendioxid (CO2) der Atmosphäre entzogen und zusammen mit Wasser (H2O) in organische Kohlenstoff-Verbindungen und Sauerstoff (O2) umgewandelt.

Während der Sauerstoff in die Atmosphäre entweicht, werden die organischen Kohlenstoff-Verbindungen zunächst in Ozean- und Landbiosphäre als Biomasse gespeichert. Später jedoch, werden die Kohlenstoff-Verbindungen größtenteils wieder durch Mikroben abgebaut (heterotrophe Respiration). Hierbei wird Sauerstoff der Atmosphäre entzogen und als CO2-Gas wieder an die Atmosphäre zurückgegeben.

Erst seit etwa 200 Jahren wurden diese natürlichen Kreisläufe von Kohlenstoff und Sauerstoff durch die Verbrennung von fossilen Brennstoffen (Kohle, Öl, Gas) aus dem Gleichgewicht gebracht. Deshalb beobachten wir heute eine Zunahme des atmosphärischen CO2 und gleichzeitig eine Abnahme des Luftsauerstoffs.

Ein vollständiges Abholzen des Regenwaldes würde die beobachtete Zu- und Abnahme verstärken. Verglichen mit der heute vorhandenen großen Menge an Luftsauerstoff wäre jedoch die Abnahme so gering, dass der Menschheit für viele Jahrhunderte genügend Sauerstoff zum Überleben zur Verfügung stünde. Die gleichzeitige Zunahme des Treibhausgases CO2 hingegen dürfte das Klima der Erde massiv verändern.“

 

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