Ist Kohlensäure in Getränken schädlich für das Klima?

„Schaden Mineralwasser, Cola und Bier dem Klima, weil da CO2 drin ist?“ (Sabrina Grundig, Wunstorf)

Bier(c) iStock/stokato

David Kuntze (Umweltbundesamt): „Das CO2 in unseren Getränken ist entweder fossilen Ursprungs (Mineralquellen) oder es ist ein Nebenprodukt, das bei der Produktion entsteht und weiterverwendet wird, zum Beispiel beim Bier brauen oder bei Herstellungsprozessen der Industrie (z. B. Ammoniakproduktion).

Bierbrauereien verwenden oft das im Brauprozess entstehende CO2 weiter für Limonaden. Das CO2 aus der Bierherstellung ist keine CO2-Emissionsquelle, da dieses CO2 sozusagen durch die Pflanzen (Hopfen und Malz) erst im Vorjahr aus der Atmosphäre entnommen worden ist. Das CO2 aus Industrieprozessen ist hier also weiterverwendet worden. Die Emissionsursache ist demnach nicht das kohlensäurehaltige Getränk.

Das natürliche Mineralwasser aus fossilen Quellen hingegen ist eine Emissionsquelle, da das CO2 vor langer Zeit gespeichert worden ist und nun wieder freigesetzt wird.

Allerdings ist zu beachten: Unter dem Gesichtspunkt, dass jeder Deutsche im Durchschnitt zwei Liter Mineralwasser pro Tag trinkt (bei einem Kohlensäure-Gehalt von 150 mg/l), lassen sich für die rund 80 Millionen Einwohner etwa 6.424 Tonnen CO2 pro Jahr in Deutschland errechnen. Zum Vergleich: Das entspricht 80,3 g CO2 pro Einwohner und Jahr – diese 80 g CO2 entsprechen ca. 0,5 km mit einem kleinen PKW.“

Ergänzung der Redaktion: Etwas mehr ins Gewicht fällt es, wenn das Wasser zusätzlich mit Kohlensäure versetzt wird.

 

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